RDS25 Reizdarm-Syndrom
Das alltägliche Leben mit dem Reizdarmsyndrom kann eine große Herausforderung sein. Die Patienten leiden unter Funktionsstörungen vor allem des Dickdarms, ohne dass morphologische Veränderungen erkennbar sind. Oft bestehen die Symptome über viele Jahre hinweg oder treten immer wieder auf. Die Suche nach patho-anatomischen Veränderungen (Endoskopie, Röntgen, MRT) ergibt in der Regel keine Erklärung für die Beschwerden.
Das Reizdarmsyndrom kann in allen Altersgruppen auftreten, wobei es bei Frauen häufiger vorkommt; im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt überwiegen die Frauen die Männer im Verhältnis 2:1.
Die Ursache (Ätiologie) ist nach wie vor Gegenstand von Fach-Diskussionen. Als mögliche Auslöser oder Risikofaktoren gelten genetische Faktoren, postinfektiöse Veränderungen, chronische virale und bakterielle Infektionen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Störungen des intestinalen Mikrobioms, Immunaktivierung oder eine veränderte Permeabilität (Durchlässigkeit) der Schleimhaut, und einiges mehr. So genannte stille Entzündungen - geringgradige Entzündungen der Schleimhaut - wird mit dem Reizdarmsyndrom in Verbindung gebracht. Viele Patienten mit Reizdarmsyndrom geben an, dass ihre Symptome nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels auftreten.
Das Auftreten von Schmerzen, Durchfall oder Verstopfung beim Reizdarmsyndrom sind auf einen oder auch mehrere pathophysiologische Mechanismen zurückzuführen. Die Behandlung des Reizdarmsyndroms richtet sich in der Regel auf das vorherrschende Symptom des Patienten und zielt auf die vermutete Pathophysiologie ab.
Viszerale Schmerzen sind eines der Leit-Symptome beim Reizdarmsyndrom. Die Schmerzübertragung zur bewussten Wahrnehmung im Gehirn erfolgt wie bei somatischen Schmerzen über Neuronen-Ketten; die wichtigsten Bahnen sind vagale, thorakolumbale und lumbosakrale Afferenzen. Diese Afferenzen leiten sensorische Signale an das zentrale Nervensystem. Es sind Neurotransmitter wie Serotonin (5-HT) und Neurokinine, welche die Aktivierung der afferenten Nerven vermitteln und akute oder anhaltende Schmerzen verursachen.
Ansätze zur Behandlung des Reizdarmsyndroms, umfassen Lebensstilmodifikationen, Ernährungsumstellung, alternative oft flanzliche Therapien, Probiotika und Pharmakotherapie die auf die Motilität, die Empfindung und das intraluminale Milieu von Patienten mit Reizdarmsyndrom ausgerichtet sind. Zu den Behandlungsmethoden gehören diätetische Einschränkungen, die gezielte Behandlung globaler Symptome, die Konzentration auf den psychologischen Status und die Behandlung von Bauchschmerzen. Das Reizdarmsyndrom kann mit Veränderungen der Mikrobiota und der Immunfunktionen in Verbindung gebracht werden. Manchmal können Probiotika die mit Mikroentzündungen und psychologischem Stress einhergehende viszerale Überempfindlichkeit verringern, Blähungen und abdominale Distension verbessern und die Symptome mildern.
Die FMD-Diagnostik nimmt für sich in Anspruch aus den vielen therapeutischen Möglichkeiten den für den individuellen Patienten optimierten Therapie-Mix zusammenzustellen.
Zentrales Thema der vorliegenden Studie RDS25 ist es, den Erfolg der individualisierten Therapie-Ansätze zu dokumentieren.